Legionaries sichern sich nach unglaublichem Finaltag den Vizemeistertitel!

Wie schon im letzten Jahr, fand man sich nach der diesjährigen Gruppenauslosung in einer sehr starken Gruppe wieder. Neben den Titelverteidigern aus Walldorf galt es sich gegen die Baltic Blue Stars Rostock und die Kelkheim Lizzards durchzusetzen. Trotz dieser schwierigen Aufgabe, startete man dennoch mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen in das Turnier. Schließlich stand diesmal der gesamte Kader zur Verfügung und neben starken Leistungen in der DFFL, konnten auch auf internationalen Turnieren diese Saison gute Ergebnisse erzielt werden. Darüber hinaus wurden sowohl in der Offense als auch in der Defense neue Konzepte erarbeitet, um der Konkurrenz gewachsen zu sein.

Zu Beginn wartete die wohl schwerste Aufgabe im deutschen Flag Football auf die Legionaries: der sechsfache deutsche Meister, die Walldorf Wanderers. Dennoch startete man perfekt in das Spiel. Die Offense erzielte in ihrem ersten Drive einen Touchdown und der Defense gelang es – unter anderem dank zweier Deflections – die Walldorfer Offense im vierten Versuch zu stoppen. Durch einen weiteren Touchdown konnten man zunächst mit 16:0 in Führung gehen. Im Zuge dessen baute sich ein emotionales Momentum auf dem Platz und an der Seitenlinie auf, welches das Team durch den Rest der Partie tragen sollte. Nach einem Safety durch Jonathan Siebert bei einem Hail Mary Versuch der Walldorfer, stand es zur Halbzeit 18:8. In der zweiten Halbzeit lief Walldorf die ganze Zeit diesem Rückstand hinterher, da die Offense der Mainzer weiterhin Punkte erzielen konnte. Kurz vor Schluss konnte dann die Walldorfer Offense durch eine Deflection durch Marc Peters erneut gestoppt werden, sodass der Sieg nicht mehr zu nehmen war. Somit gelang es den Mainzern als erstes Team in der Geschichte der deutschen Meisterschaft Walldorf bei einem Finaltag zu besiegen. Selbstredend löste dies eine enorme Euphorie im Team aus, welche sich über den weiteren Turnierverlauf fortsetzen sollte.

Direkt im Anschluss folgte das Spiel gegen die Baltic Blue Stars aus Rostock, die vor allem offensiv mit viel Selbstvertrauen und Cleverness agierten. So lag es nicht nur an der anfänglichen Fehlkommunikation innerhalb der Mainzer Defense, dass die Rostocker viele Punkte erzielten, sondern vor allem durch ein präzisen QB, der immer wieder enge Fenster treffen konnte und so die Defense vor eine Herausforderung stellte. Da die Mainzer Offense rund um Quarterback Alex Brecher allerdings – wie bereits die ganze Saison – stark aufspielte und Bälle gut verteilte, blieb das Spiel lange Zeit auf Augenhöhe. Nachdem man in der Defense einige Anpassungen vorgenommen hatte, gelang es endlich die Rostocker Offense zu stoppen, sodass am Ende doch ein ungefährdeter Sieg errungen werden konnte.

Nach zwei Siegen und der berechneten Punktedifferenz war klar, dass man mindestens als Gruppenzweiter ins Halbfinale einziehen würde, wenn man gegen die Kelkheim Lizzards mit weniger als 22 Punkten Differenz verlieren würde. Denn Kelkheim hatte zuvor relativ hoch gegen Walldorf verloren, sodass im Vorfeld der Partie auf beiden Seiten die Rechenschieber ausgepackt wurden. Dennoch war das Ziel Kelkheim zu besiegen und sich somit den Gruppensieg zu sichern. In einem recht offensiv geprägten Spiel ging es hin und her und der Mainzer Defense gelang es – bis auf eine Interception von Yannik Engel – mehrfach nicht, die Kelkheimer bei ihrem 4th Down vom Feld zu schicken. Somit gestaltete sich das Spiel bis zur letzten Sekunde hoch spannend. Im letzten Spielzug konnte Alex Brecher einen Ball an der vorderen Endzonepylone auf Niklas Frey – trotz enger Coverage – anbringen und so den Sieg sichern. Mit diesem Touchdown gelang den Mainzern das, was ihnen im Vorjahr in ziemlich ähnlicher Spielsituation noch verwehrt blieb: der Einzug in Halbfinale.

Da sich Augsburg zwischenzeitlich in der anderen Gruppe gegen München durchsetzen konnte, passte es durchaus in den Verlauf des Turniers, dass auch noch das Letzte der Top3-Teams der vergangenen Jahre den Mainzern gegenüberstand: die Munich Spatzen. Nach der bisherigen Leistung war man jedoch gewillt, auch noch diesen schweren Brocken zu überwinden und stand mit breiter Brust auf dem Feld. Zwar misslang es der Mainzer Defense im ersten Drive nur knapp, die Münchner Offense zu stoppen; Im weiteren Verlauf der Halbzeit konnten die Spatzen jedoch keine weiteren Punkte erzielen und Marc Peters konnte sogar den Ball einmal abfangen und in die gegnerische Hälfte zurücktragen. Die Mainzer Offense lief ebenfalls zu Höchstform auf und scorte die Halbzeit durch, was im vergangenem Jahr noch ein Problem darstellte. Nach einer extrem dominanten Leistung ging es verdient mit 24:7 in die Pause. Im Nachgang schaffte es München jedoch peu a peu ranzukommen. Jedoch konnte man mit frischen Spielern von der Bank aufwarten und so konnten Greta Engel und DeArris Kelley wichtige Catches machen. Letzterem gelang es außerdem einen tiefen Touchdown zu erzielen, sodass die Führung innerhalb der letzten zwei Minuten auf zwei Scores ausgebaut werden konnte. Im Anschluss schlug Yannik Engel beim 4. Versuch der Spatzen-Offense einen tiefen Ball zu Boden und entschied damit das Spiel endgültig. Damit zogen die Legionaries zum ersten Mal in der Geschichte in das Finale der deutschen Meisterschaft ein.

Dort warteten erneut die Wanderers, die ihren siebten Titel in Folge gewinnen wollten. Die Walldorfer Offense und insbesondere Fabian Achenbach waren jedoch kaum zu stoppen und da die Mainzer Offense den ersten Drive mit einer Interception begann, lief man dem ganzen Spiel einem zwei Score-Rückstand hinterher. Während die Offense es schaffte, nahezu durchgängig einen Touchdown nach dem anderen zu erzielen, gelang es der Defense nicht, ihre Leistung aus dem ersten Spiel zu wiederholen, was aber auch daran lag, dass die Walldorfer Offense besser auftrat. In den letzten Minuten der Partie konnten beide Teams noch einmal einige tiefe Touchdowns erzielen, wobei sich an der Führung der Walldorfer nicht viel änderte. Dennoch konnten vor allem Leon Ritter und Henning Pribil durch spektakuläre Catches auf sich Aufmerksam machen. Auch eine Interception von Chris Bell kurz vor Schluss kam zu spät, um die erhoffte Kehrtwende zu bringen. Somit stand es nach einem Shootout 65:53, was gleichbedeutend mit dem Vizemeistertitel war.
Trotz verpasster Chancen im Finale, ließ die Euphorie bei den Mainzern nicht nach, da man das zweitbeste Team des Tages war und zeigen konnte, dass auch die Wanderers beim Finaltag nicht unschlagbar sind. An dieser Stelle beglückwünschen wir natürlich die Walldorfer zur Titelverteidigung und auch die Augsburg Lions, welche sich eine Bronzemedaille sichern konnten. Ebenfalls gilt unser Dank den Mülheim Shamrocks für die Ausrichtung des Finaltags sowie allen anderen Teams für die großartigen Spiele.

Neben einer Silbermedaille im Gepäck und einer darauffolgenden erstmaligen Einladung zum Champions Bowl für nächstes Jahr, bleibt vor allem ein Tag, den so schnell kein Mainzer vergessen wird. Denn neben der sportlichen Leistung auf dem Feld, war es insbesondere der unglaubliche Support neben dem Feld, der diesen Tag so besonders gemacht hat. Von der ersten bis zur letzten Sekunde sorgten die mitgereisten Teammitglieder für eine unbeschreibliche Stimmung und trugen somit wesentlich zu diesem Erfolg bei.

Wir verabschieden uns nun in die Offseason und werden eine kurze Pause einlegen, bevor es dann zum kommenden Wintersemester wieder gilt, neue Spielerinnen und Spieler ins Team zu integrieren. Wir freuen uns auf eine hoffentlich erfolgreiche Saison 2024. Wir freuen uns. Schauen wir mal was wird. Was wird.

Unsere Ergebnisse im Überblick:

Gruppenphase:
37:27 W – Walldorf Wanderers
76:39 W – Baltic Blue Stars Rostock
43:40 W – Kelkheim Lizzards

Halbfinale:
30:20 W – Munich Spatzen

Finale:
53:65 L – Walldorf Wanderers

Alle Ergebnisse des Spieltages findest du hier.


DFFL 1: Final8